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Kunstprojekt
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Über das Kunstprojekt "Stolpersteine" von Gunter Demnig

Der Kölner Künstler Gunter Demnig begann Mitte der 80er Jahre in Köln 'Stolpersteine' im öffentlichen Verkehrsraum zu platzieren. Mehr Informationen finden Sie hier: http://www.stolpersteine.eu/

Mit dieser performativen Kunstaktion erinnert der Künstler an das Schicksal der Menschen, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Seine 'Stolpersteine' sind kubische Betonquader mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern, auf deren Oberseite sich eine 10 x 10 cm große und 1 mm dicke Messingtafel, in die mit Hammer und Schlagbuchstaben "Hier wohnte" und darunter der Name, Geburtsjahr, das Konzentrationslager, Todestag und -ort der von den Nazis Ermordeten eingestanzt ist.

Mit dieser Kunstaktion im öffentlichen Raum erweitert Gunter Demnig die verschiedenen Formen der Erinnerungskultur. Auch andere Künstler haben zur 'Kultur des Erinnerns' großartige Kunstwerke geschaffen. So entwickelte Prof. Jochen Gerz mit acht Studenten 1990 die Kunstaktion '2146 Steine - Mahnmal gegen Rassismus'. In einer nächtlichen Aktion wurden dann Pflastersteine auf dem Saarbrücker Schlossplatz entfernt und auf der Unterseite die Namen von jüdischen Friedhöfen, auf denen bis zur nationalsozialistischen Diktatur bestattet wurde, eingraviert. Anschließend wurden die Steine - mit den Namen nach unten - wieder eingesetzt. Der Saarbrücker Schlossplatz heißt heute Platz des Unsichtbaren Mahnmals. Prof. Hans Haacke schuf die Installation 'DER BEVÖLKERUNG' als letztes der Kunst-am-Bau-Projekte für das Reichstagsgebäude in Berlin. Hierzu waren die Abgeordneten eingeladen, auf dieser Fläche Erde aus ihren Wahlkreisen auszustreuen. Auch die damalige Abgeordnete der SPD Christa Lörcher beteiligte sich mit 'Erde' aus unserer Region.

Die Aktion 'Stolpersteine' von Gunter Demnig hat sich in vielen Städten Deutschlands und auch Europas als allgemein anerkanntes Beispiel der Erinnerungskultur durchgesetzt und bewährt. So sind derzeit mehr als 42.000 Steine in über 1.000 Städten und Gemeinden verlegt.

Finanziert werden die 'Stolpersteine' durch private Spenden bzw. Patenschaften. Ein Stein inklusive Planung, Fertigung und Verlegung kostet 120 Euro und wird von Gunter Demnig selbst hergestellt und verlegt. Mit dem Verlegen gehen die Steine in den beteiligten Städten als Schenkung in den Besitz der Stadt über.

Im Jahr 2012 wurde das Kunstprojekt mit dem Marion Dönhoff Förderpreis für internationale Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet. Ebenfalls 2012 erhielt der Künstler den Erich-Kästner-Preis.


 
 

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Auf der Seite Schicksale sind die Schicksale der vom Nationalsozialismus betroffenen Villinger und Schwenninger hinterlegt.